Der Einstieg in den Schießsport

Du bist interessiert am Schießsport und möchtest wissen, was es zu Beachten gilt, wo du dich informieren kannst oder welcher der richtige Verband für Dich ist? Dann bist Du hier genau richtig!

Bitte beachte, dass die folgenden Informationen primär auf meinem Wissen und meiner Erfahrungen & Meinungen basiert.

Allgemeines zum Thema Schießsportverbände

In Deutschland existieren verschiedene Organisationen im Schießsport. Diese Organisationen sind als Sport-Verbände organisiert.
Es existieren national mehrere dieser Organisationen, sogenannte Dachverbände, mit jeweils eigenen Sportordnungen.
Diese Sportordnungen regeln die Art und Weise, wie im jeweiligen Dachverband geschossen wird – also welche Disziplinen dort geschossen werden und welche Regeln dabei gelten.

Klingt kompliziert – ist manchmal auch…

Die zwei wohl bekanntesten Dachverbände sind der Deutsche Schützenbund (DSB) und der Bund Deutscher Sportschützen (BDS).
Neben diesen beiden Dachverbänden gibt es natürlich noch weitere Verbände, wie z.B. den Bund der Militär- und Polizeischützen (BDMP).

Um es nicht unnötig zu verkomplizeren bleibe ich erstmal bei den beiden großen Dachverbänden DSB und BDS.

Deutscher Schützenbund (DSB)

Der DSB ist primär in den statischen Disziplinen beheimatet, wobei ein sehr hohes Maß an Ruhe, Präzision und Abzugskontrolle erforderlich ist.
Neben den statischen Disziplinen ist im Bereich Flinte auch das Wurfscheiben- / Tontaubenschießen im DSB verfügbar (Skeet, Trap und FITAC) im DSB vertreten.

Ich selbst bin seit einiger Zeit zusätzlich zum BDS auch Mitglied in einem dem DSB zugeordneten Landesverband gemeldet.
Hintergrund ist, dass die erforderliche Präzision für alle dynamischen oder statischen Disziplinen im BDS natürlich ebenso wichtig ist – so kann ich von Schützen aus beiden Welten lernen und mein Training abwechslungsreich gestalten.
Ich hätte nie Erwartet, dass man mich mal auf einem Luftpistolenstand auffinden würde – aber es gibt kaum ein preiswerteres Training (abgesehen von Trockenübungen) für das einhändige Schießen im BDS (Disziplin Mehrdistanz), also mit der Luftpistole.

Geschossen werden die DSB Disziplinen u.a. mit Luftpistolen und Luftgewehre oder klein- und großkalibrigen Lang- & Kurzwaffen.

Alle Disziplinen und weitere Informationen zum DSB findest Du auf der Homepage des Deutschen Schützenbundes.

Bund Deutscher Sportschützen (BDS)

Dieser Block wird wesentlich umfangreicher Ausfallen, da ich primär im BDS „zuhause“ bin und dort wesentlich mehr Wissen habe, als in anderen Dachverbänden.

Der BDS ist in meinen Augen der große Allrounder unter den Schießsportverbänden, da neben statischen Disziplinen auch eine große Palette an dynamischen Disziplinen zur Verfügung stehen. Unter dynamischen Disziplinen verstehe ich mehr oder weniger alles, was nicht das schießen auf ausschließlich „einen Punkt“ erfordert.

Der BDS organisiert seine Disziplinen in unterschiedlichen Kategorien oder Programmen.
Ich gehe bewusst nur auf die „Kategorien“ ein, in denen ich Erfahrungen sammeln durfte und die ich auch aktiv Schieße.

Eine vollumfängliche Sicht auf die Disziplinen und weitere Informationen zum BDS findest Du auf der Homepage des Bund Deutscher Sportschützen.

Standartprogramm

Das BDS Standardprogramm beinhaltet diverse Disziplinen aus statischem Präzisionsschießen und dynamischen Disziplinen wie dem Fallscheiben- oder Speedschießen und dem Mehrdistanzschießen. All diese Disziplinen werden primär mit klein- & großkalibrigen Kurz- und Langwaffen geschossen.
Für die Förderung des Kinder- und Jugendsports sind auch Kurz- und Langwaffen Disziplinen für Luftdruckwaffen geschaffen worden.

Steel

Eine der von mir sehr geliebten Disziplinen ist das Steel Schießen.
Hier kommen verschiedene Fertigkeiten der Schützen zusammen, da sowohl die Präzision, aber auch der Faktor Zeit eine entscheidende Rollen spielen. Hinzu kommt, dass die Waffe (bei Kurzwaffe Großkaliber) im Holster platziert wird oder z.B. mindestens ein Reload durchgeführt werden muss.

Das schöne – ein Sicherheits- und Regeltest (SuRT) wird für die Steel-Disziplinen nicht benötigt. Allerdings solltest du bereits Erfahrung im sicheren Umgang mit Waffe und Holster sein.

Im Bereich Steel gibt es zwei „Unterkategorien“, die im Grundsatz gleich sind, aber sich doch in ihrer Art und Weise unterscheiden.

Zum einen existiert die Stahl-Disziplin Steel Challenge.
Hierbei beschießt der Schütze nach ertönen des Startsignals 5 unterschiedlich angeordnete Stahlziele in verschiedenen Entfernungen und Größen. Die Reihenfolge in der die Ziele beschossen werden bleibt dabei voll und ganz dem Schützen überlassen, bis auf eine Ausnahme: Eines der Stahlziele ist gesondert markiert (i.d.R. rot) und stellt die sogenannte „Stop-Plate“ dar. Diese wird als letztes Beschossen und beendet den Run.

Die jeweiligen Stages, also die Anordnung der Ziele sind fest vorgeschrieben. Aktuell existieren 8 international anerkannte Stages.

Seit Anfang 2018 existiert eine weitere Stahl-Disziplin im Portfolio des BDS: SPEED STEEL®
Auch hier beschießt der Schütze nach ertönen des Startsignals unterschiedlich angeordnete Stahlziele in verschiedenen Entfernungen und Größen. Allerdings existieren nicht ausschließlich festgelegte Stages, sondern es können neben den „Standard-Stages“ auch alle erdenklichen Erweiterungen oder eigene Aufbauten (natürlich im Rahmen der sportlichen Zulassung) vorgenommen werden.

Zusätzlich zu den Fertigkeiten des Schießens oder z.B. ziehens aus dem Holster selbst wird in der Regel auch immer ein Reload nach dem Ersten und vor dem letzten Schuss gefordert.

Das Thema Steel bietet mit der Ergänzung durch SPEED STEEL® nahezu unbeschränkte Möglichkeiten für Trainings- und Wettkampfszenarien. Ausprobieren lohnt sich!

IPSC

IPSC steht für International Practical Shooting Confederation und ist die in meinen Augen anspruchsvollste dynamische Schießdisziplin im BDS.
Im IPSC werden sowohl Ziele aus Pappe (mit unterschiedlichen Wertungszonen), wie auch Steel-Popper beschossen. Dabei durchläuft der Schütze einen Parcours und versucht alle erforderlichen Ziele so präzise und schnell wie möglich zu beschießen. Und damit es nicht zu einfach wird können diese Ziele auch beweglich sein (z.B. Pendelziele).
Nach Durchlaufen der Stage wird ein Hitfaktor berechnet (Punkte durch Zeit), welcher über die Platzierung entscheidet.

Um im IPSC an Wettkämpfen teilnehmen zu können wird eine IPSC-Lizenz benötigt, die einen speziellen Sicherheits- und Regeltest (SuRT) voraussetzt.

Weitere Informationen findest Du auf IPSC.de.

Vereine finden

Nachdem Du jetzt einen groben Überblick über das Portfolio der zwei großen Schießsportverbände hast stellt sich natürlich die Frage, wie finde ich einen Verein in meiner Nähe der zu mir passt.

BDS und DSB sind beide jeweils in darunterliegenden Landesverbänden organisiert.

Auf der Homepage des BDS sind die einzelnen Landesverbände gelistet und deren Homepages verlinkt. Hier kannst Du ganz einfach auf den Landesverband abspringen, der für Dich zutrifft. Dort sind dann in der Regel auch die einzelnen Vereine gelistet, die dem Landesverband angehören und die Kontaktdaten hinterlegt.

Im DSB gab es mal eine Suchfunktion für die Mitgliedsvereine – leider scheint diese nicht mehr zu funktionieren.
Hier bleibt wohl nur die gewohnte Google-Suche zur Wahl, um Vereine in der Nähe zu finden.

Probetraining

Wenn Du einen passenden Verein in deiner nähe gefunden hast vereinbare am besten telefonisch oder per Mail ein Probetraining. Natürlich kannst Du auch einfach bei deinem örtlichen Schützenverein vorbeischauen, allerdings kann sich der Verein viel besser auf Dich Einstellen und Dir die benötigte Aufmerksamkeit schenken, wenn Du Dich vorher anmeldest.

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